Das Helmholtz-Zentrum Geesthacht – Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG), beschafft ein neues Heading/Pitch/Roll–Attitude- System für das Ludwig Prandtl Forschungsschiff.
Es ist Zeit „Auf Wiedersehen“ zu sagen. Nach vielen Jahren in der Küstenforschung muss die JPS (JAVAD Positioning System) Gyro-4 das Forschungsschiff Ludwig Prandtl verlassen.
Das treue System ist zwar nach wie vor voll funktionsfähig, darf sich allerdings jetzt trotzdem hochgelobt in den Ruhestand verabschieden.
Ersetzt wird das bisherige System durch einen direkten Nachfolger der zweiten Generation. Unser Supportingenieur Kai Zimmermann war bei der Inbetriebnahme sowie zur Einweisung in die neue Lösung mit an Bord.
Die JAVAD SigmaQM-Lösung bietet alle bekannten Vorteile des Vorgängers. In Punkto Schnelligkeit, Verfügbarkeit aller aktuellen GNSS sowie Sicherheit wurde sie optimiert.
Neue Signale, Frequenzen, Kommunikationstechnik und Algorithmen sollen das Forscherteam des Helmholtz-Zentrum Geesthacht zukünftig auf ihren Kampagnen begleiten.
Das JAVAD SigmaQM 4-Antennensystem
Was ist ein 4-Antennensystem und wofür wird es auf dem Ludwig Prandtl Forschungsschiff eingesetzt?
Mit einem 4-Antennensystem lassen sich verschiedenste Anwendungen auf dem Wasser, an Land oder in der Luft realisieren. Es kann als Stütz- oder Referenzsystem für eine IMU/INS-Lösung zum Einsatz kommen. Über die Master- und drei Slave-Antennen liefert diese spannende Systemlösung eine präzise Position sowie außerdem Informationen zu Heading, Pitch und Roll. JAVAD GNSS setzt bewusst statt einer 3-Antennen-Lösung auf vier Antennen, um bei einem Ausfall oder bei Abschattung einer Slave-Antenne auch diese Situation zu meistern und jederzeit eine präzise Attitude-Lösung zu liefern.
Auf dem Ludwig Prandtl Forschungsschiff liefert der SigmaQM also sowohl eine präzise Position als auch Heading-, Pitch- und Roll-Winkel in hoher Frequenz für alle anderen Forschungssysteme an Bord. Zusätzlich dient der Empfänger als Netzwerkserver für die Bordsysteme auf dem Schiff. Die Anwendungssoftware stammt von HYPACK, und je nach Anwendung werden Beacon, Funk oder NTRIP-Korrekturdaten verwendet.
Das Ludwig Prandtl Forschungsschiff
Das Forschungsschiff des Helmholtz-Zentrums Geesthacht ist 31 m lang und es hat einen Tiefgang von 1,70 m.
Ein echtes Küstenforschungsschiff mit vielen Vorteilen: Durch den geringen Tiefgang ist es besonders für Forschungsarbeiten in tidebeeinflussten Bereichen der großen norddeutschen Flüsse und des Wattenmeeres geeignet. Die Haupteinsatzgebiete sind Nord- und Ostsee genauso wie Flussmündungsgebiete und Boddengewässer.
Das Schiff wird auch nicht ausschließlich von den Forschern des HZG genutzt. Es steht einem Netzwerk verschiedenster Universitäten und Forschungseinrichtungen wie dem Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) zur Verfügung.
Für weitere Informationen zum Ludwig Prandtl Forschungsschiff besuchen Sie gerne folgende Links.
https://www.youtube.com/watch?v=ojqYLB57d_g (Video)
http://www.deutsche-meeresforschung.de/de/ludwig-prandtl
https://www.hzg.de/institutes_platforms/coastal_research/service/central/equipment/index.php.de
Wir freuen uns sehr über die Möglichkeit, die Forschungseinrichtung HZG bei Ihren zukünftigen Aufgaben mit unserer Messtechnik zu unterstützen.
Die ALLSAT bedankt sich für den Auftrag sowie das Vertrauen.
