GNSS für das automatisierte Fahren

Der Trend zur Urbanisierung setzt sich fort. Immer mehr Menschen leben in Städten und fahren Auto. Die Verkehrskonzentration in den urbanen Räumen bringt Zeitverlust, höhere Emissionen sowie Stress mit sich und erfordert einen grundlegenden Wandel in der Mobilität. Das automatisierte Fahren zusammen mit der Elektrifizierung bietet Lösungen, um die Lebensqualität in den Städten zu verbessern. Auch das Thema Warentransport wird sich durch den Einsatz von fahrerlosen Fahrzeugen grundlegend ändern. Continental beschäftigt sich unter anderem mit dem Einsatz von GNSS für das automatisierte Fahren, um an dieser Herausforderung zu arbeiten.

GNSS-Referenzstation am Gebäude von Continental

GNSS-Referenzstation am Gebäude von Continental

Die Entwicklung hin zum autonomen Fahren wird sich in verschiedenen Stufen vollziehen. Am Anfang stehen Fahrerassistenzsysteme, deren Automatisierung in mehreren Schritten erfolgt. Hierbei stellt der Fahrer solange die Rückfallebene dar, bis die Systeme wirklich autonom sind, das heißt kein Fahrer mehr erforderlich sein wird.

Continental nutzt zunehmend eigene Teststrecken, um unter anderem auch Entwicklungen zur fahrerlosen Mobilität zu testen. Hierbei können neben Fahrbahnmarkierungen, Verkehrszeichen auch Querverkehr sowie Fußgängerüberwege getestet werden. Hierdurch sind optimale Voraussetzungen für einen wirklichkeitsnahen Streckenverlauf gegeben. Die im Fahrzeug verwendete Technik basiert in vielen Bereichen auf bewährten Komponenten von Fahrerassistenzsystemen, wie sie bereits heute in Serienfahrzeugen verbaut sind. Aber auch neue Technologien wie beispielsweise präzises GNSS kommen zum Einsatz.

Aufbau und Nutzung von GNSS-Referenzstationen

GNSS für das automatisierte Fahren an einer Teststrecke von Continental

GNSS-Messung an der Teststrecke

In den letzten Jahren hat die ALLSAT zwei Teststrecken von Continental mit präzisen GNSS-Referenzstationen ausgestattet, die Signale von GPS, GLONASS, Galileo und BeiDou-Satelliten empfangen können und diese zu Echtzeit-Korrekturen verarbeiten, welche über Funk ausgesendet werden. Damit können GNSS-Empfänger beliebiger Hersteller ihre eigene Position auf der Teststrecke mit Zentimeter-Genauigkeit absolut und wiederholbar bestimmen. Voraussetzung ist, dass die Empfänger mit geeigneten Funkmodems ausgestattet sind. Damit lassen sich dann fahrdynamische Untersuchungen optimal georeferenzieren.

Ausgehend von dieser Möglichkeit werden die Systemkomponenten weiterentwickelt, um Fahrerassistenzsysteme zu verbessern oder auch Fahrzeuge vollständig autonom zu steuern. Die Tests helfen Continental, alle wesentlichen technischen Voraussetzungen zu identifizieren und auch in Zukunft führende Technologien wie GNSS für das automatisierte Fahren anzubieten.