Laserscanner im Holzbau: Ein unverzichtbares Werkzeug der Zukunft
Der Einsatz von Laserscannern im Holzbau ist nicht mehr wegzudenken. Die Ahnsbecker Zimmerei aus Celle setzt den Leica BLK360 G2 ein und hat damit bereits vielfältige Erfahrungen gesammelt. Herr Florian Freitag berichtet, wie es dazu kam und welche Vorteile der Laserscanner im Arbeitsalltag bietet.
Wie sind Sie auf das Thema Laserscanning im Holzbau aufmerksam geworden?

„Bei der ALLSAT wurde zusammen mit der Firma SEMA ein Workshop angeboten. Unser Chef hatte sich bereits mit dem Thema Laserscanning im Holzbau beschäftigt, da er bisher das Aufmaß alleine durchgeführt hat. Wir wollten ihn entlasten und das gesamte Team in die Lage versetzen, diese Aufgaben mit einem Laserscanner zu erledigen.“
„Es gab auch die Herausforderung, dass man nicht alle Stellen manuell erreichen kann. Bei großen Höhen stößt man schnell an Grenzen, und selbst mit einer Leiter ist es manchmal nicht möglich. Manche Projekte sind zudem so zeitaufwändig, dass es mühsam ist, alle Maße manuell zu erfassen – und es passiert schnell, dass man ein wichtiges Maß vergisst. Mit dem Laserscanner hat man am Ende eine Punktwolke, die wirklich alle Maße enthält.“
Wie unterstützt Sie der Leica BLK360 G2 in Ihrer Arbeit?
„Am Leica Scanner gefällt uns besonders, dass die Bedienung so simpel ist. Über das Tablet in der FieldApp hat man eine visuelle Kontrolle und sieht sofort, ob alle Punkte erfasst wurden und die Punktwolke in Ordnung ist. Die einfache Handhabung ist ein echter Vorteil. Der Leica BLK360 G2 ist außerdem klein und handlich – perfekt für unsere Bedürfnisse.“
In welchen Projekten kam der BLK360 G2 bereits zum Einsatz?
„Wir haben den Scanner in sehr unterschiedlichen Projekten eingesetzt. Beispielsweise bei einem Anbau an ein Bestandsgebäude, bei dem wir einen Holzrahmenbau erstellt haben. Auch für das Aufmaß zur Aufstockung eines Gebäudes kam er zum Einsatz. Besonders hilfreich war der Scanner bei der vollständigen Vermessung eines großen Hofes. Die Punktwolke diente dem Architekten als Planungsgrundlage und ermöglichte u.a. die Erstellung von Grundrissen.“
„Selbst bei kleineren Aufträgen, wie dem Schließen von Fenstern in einer großen Produktionshalle, kam der BLK360 G2 zum Einsatz. Dank der Punktwolke konnten wir die Bauteile exakt fertigen und vor Ort alles sehr schnell erledigen.“

Wie hätten Sie beispielsweise die Hofanlage ohne Scanner vermessen?
„Das hätten wir klassisch per Hand mit Zollstock, Maßband, Richtscheit und Wasserwaage gemacht. Aber das ist bei einem Projekt dieser Größe fast unmöglich. Bei der Hofanlage hatten wir etwa 150 Standpunkte für den Laserscanner. Eine analoge Vermessung wäre sehr schwierig gewesen. Der Bauherr wollte gezielt ein Aufmaß per Laserscanner für den Architekten. So konnten wir das Projekt effizient umsetzen, und die Punktwolke diente als Planungsgrundlage sowie als Basis für die Ausführung.“

Wäre das große Projekt auf der Hofanlage sonst für Sie nicht umsetzbar gewesen?
„Doch, das wäre machbar gewesen – allerdings nur mit viel Fachwissen und vielen vor Ort entwickelten Lösungen. Der Laserscanner erleichtert die Planung erheblich und reduziert den zeitlichen Aufwand deutlich. Besonders das Aufmaß geht damit viel, viel schneller.“

Wieso haben Sie sich für den Leica BLK360 G2 entschieden?
„Die Handhabung des BLK360 G2 ist sehr einfach. Er ist handlich, und man kann ihn überall gut mitnehmen, auch wenn man mal klettern muss. Selbst bei maximaler Auflösung ist die Geschwindigkeit beeindruckend – etwa zwei Minuten pro Standort. Das geht wirklich fix. In Zukunft möchten wir auch den Leica RTC360 einmal ausprobieren.“
Wie funktioniert die Weiterverarbeitung der Daten in SEMA?
„Wir arbeiten schon seit 15-20 Jahren mit der SEMA-Software, und die Verarbeitung der Punktwolken funktioniert gut. Max Beckmann von ALLSAT hat uns bei der Datenaufbereitung unterstützt, was sehr hilfreich war. Nach einer kurzen Nachbearbeitung zur Säuberung der Punktwolke, beispielsweise von Reflexionen, werden die Daten in eine SEMA-Punktwolkendatei umgewandelt. Man lädt einfach die E57-Datei in SEMA hoch, sie wird automatisch umgerechnet, gespeichert, und schon kann man damit arbeiten.“
Wie schätzen Sie die Zukunft der Laserscanner im Holzbau ein?

„Ich denke, dass der Einsatz von Laserscannern weiter zunehmen wird, insbesondere bei Themen wie der seriellen Sanierung, wo eine exakte Planungsgrundlage notwendig ist und eine Punktwolke sogar Vorschrift ist. Viele Holzbaubetriebe, wie Tischlereien für den Treppenbau oder Zimmereien für Dachstühle, arbeiten bereits mit Laserscannern. Für die Zukunft ist der Einsatz von Laserscannern im Holzbau nicht mehr wegzudenken.“
Wir danken Herrn Florian Freitag für dieses interessante Interview zum Thema Laserscanner im Holzbau und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit der Ahnsbecker Zimmerei.
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