Lesen Sie zu diesem Thema auch den Artikel “ALLSAT Global Monitoring an einer Spannbetonbrücke” im VDV-Magazin 2/11.
Trotz regelmäßiger Prüfung ist für zahlreiche Brücken nicht bekannt, wie sie sich nach mehreren Jahrzehnten der Nutzung bei wachsender Verkehrslast verhalten. Nehmen Bewegungen des Bauwerks zu? Kann es, zum Beispiel bei Stahlbeton-Hohlkastenbrücken aus den 1960er und 1970er Jahren, zu Abrissen von Spanngliedern kommen?
Schema einer Spannbetonbrücke
Zur Beantwortung dieser Fragen hat die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) seit 2008 exemplarisch Brücken verschiedener Bauweisen mit Systemen zur Dauerbeobachtung ausgestattet. Das Brückenmonitoring kann mit verschiedenster Hardware durchgeführt werden.
Installierte Prismen an der Brücke
Das System der ALLSAT kommt beim Monitoring einer Spannbetonbrücke zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine typische Stahlbeton-Hohlkastenbrücke mit drei Feldern aus den 1960er Jahren. Ein Leica-Tachymeter ermittelt im Dauereinsatz die Bewegung von Beobachtungspunkten am Brückenkörper in alle drei Richtungen des Raumes. Die kleinsten aufzudeckenden vertikalen Bewegungen lagen bei Projektbeginn bei 10 mm. Das Tachymeter überprüft mit Hilfe von je zwei Prismen pro Brückenfeld, eines auf jeder Fahrbahnseite, die befürchteten Durchbiegungen der einzelnen Brückenfelder. Der zusätzlich installierte kombinierte Meteosensor dient der Interpretation und Korrektur der Messwerte des Tachymeters.
Über eine Mobilfunkverbindung werden die Daten drahtlos ins Büro des zuständigen regionalen Geschäftsbereiches der NLStBV übertragen. Da das Bauwerk an einem abgelegenen Standort liegt, sorgt eine Photovoltaikanlage für die netzunabhängige Energieversorgung. Die ALLSAT Meldesoftware GART® geomon ist in der hannoverschen Verkehrsleitzentrale installiert. Dementsprechend kann die Behörde Bewegungen des Bauwerks sieben Tage die Woche über 24 Stunden im Blick behalten.
