Die Energie Burgenland arbeitet seit fast 20 Jahren mit GNSS für die Vermessung und Dokumentation ihrer Anlagentechnik, die sowohl oberirdisch als auch unterirdisch verläuft. Auch in der Einrichtung und im Betrieb des GNSS-Referenznetzes EPOSA engagieren sich das Unternehmen und seine Mitarbeiter seit beinahe 20 Jahren in führender Rolle. Die Nutzung von GNSS in der Energieversorgung ist hier nicht mehr wegzudenken.
Windkraftanlagen von Energie Burgenland AG
EPOSA-Netz im Burgenland (in Blau)
Die Energie Burgenland AG ist ein österreichisches Energiedienstleistungsunternehmen, das im Juli 2012 aus den Unternehmen BEWAG und BEGAS entstanden ist. Der Hauptsitz ist in Eisenstadt unweit des Neusiedler Sees an der Grenze zu Ungarn und der Slowakei. Vom Unternehmen werden etwa 200.000 Strom-Kundenanlagen und 55.000 Gas-Hausanschlüsse betreut. Die drei Hauptsäulen von Energie Burgenland sind Erzeugung, Netze/Technik und Vertrieb/Service.
Mit zwei Multimegawatt Windkraftanlagen in Potzneusiedl wurde im Mai 2011 die zweite Wind-Initiative gestartet. Insgesamt wurden von der Energie Burgenland rund 800 Mio. € in den Ausbau der Windenergie investiert. Mit diesen Investitionen wurde erreicht, dass ab 2013 im Land so viel Strom aus Windenergie erzeugt wird, wie das Jahr über im Burgenland verbraucht wird. Außerdem flossen an die 100 Mio. € in den Ausbau der Netzinfrastruktur.
GNSS-Einsatz für die Windenergie
Inzwischen ist die Energie Burgenland mit 17 Windparks und 228 Windkraftanlagen die Nr. 1 bei der Windenergie in Österreich. Die Windkraftanlagen besitzen zusammen eine Leistung von 550 MW. Diese Windparks befinden sich großteils im Norden des Landes rund um den Neusiedler See an der Grenze zu Ungarn und der Slowakei. In dieser grenznahen und abgeschiedenen Region ist ein effizientes Erfassen der Betriebsmittel nur mit GNSS-Vermessung möglich. Alleine für diese Windkraftprojekte werden bisher und auch in Zukunft die 228 Windkraftanlagen geodätisch genau erfasst. Anschließend erfolgt das Einpflegen in das konzernweite GIS-System. Dazu kommen noch über 400 km Kabellagen (Strom- und Telekomanbindungen), 2 neue Umspannwerke (UW), 3 Umspannwerks-Erweiterungen sowie zahlreiche Naturbestands-Objekte.
Vermessung der Energie Burgenland AG
Für Bauplanung und Behördengenehmigungen der Strom- und Telekomleitungen wurden die Trassierungen zur Anbindung der Windkraftanlagen an die Umspannwerke mit GNSS-Positionierung durchgeführt. Als vorbereitende Maßnahme wurde das GNSS-Referenzstationsnetzwerk SATVB (Satellitengestützte Vermessung der Energie Burgenland AG als Teil von EPOSA) um die GNSS-Referenzstation UW Andau erweitert und die Referenzstation UW Neusiedl durch UW Pama ersetzt.
GNSS für die Hochspannungsleitung
Die GNSS-Referenzstation UW Andau liegt nur wenige hundert Meter von der ungarischen Grenze entfernt; die GNSS-Referenzstation UW Pama liegt beim Dreiländereck Österreich-Ungarn-Slowakei. Alle GNSS-Referenzstationen bei Energie Burgenland sind mit neuesten JAVAD RingAnt-Antennen und JAVAD Delta3–Empfängern ausgestattet, welche sich im Wettbewerb mit modernsten Geräten anderer Hersteller aufgrund ihrer Qualität durchgesetzt und im bisherigen Betrieb als äußerst zuverlässig erwiesen haben. Diese Ausstattung wurde wie auch die gesamte GNSS-Technik von der ALLSAT GmbH geliefert. Ausgenommen hiervon ist die zentrale GNSS-Serveranwendung GNSMART von Geo++.
Bei den unterschiedlichsten Vermessungsarbeiten im Feld haben sich die inzwischen mehr als 25 GNSS-Rover JAVAD Triumph-1/Triumph-1M und die Unternehmenslizenz der ALLSAT-Software GART mit Online-Schnittstelle zum Intergraph GIS-System sowie unser EPOSA-Korrektursignal in der täglichen Praxis mehr als bewährt. Ohne GNSS in der Energieversorgung wären derartig große und komplexe Projekte hinsichtlich Durchführungsdauer und Kosten weder effektiv noch effizient durchführbar.
JAVAD Triumph-1M mit GART auf dem Tablet
Mitarbeiter bei der Messung im Kabelkanal
