Umfangreiche GNSS-Messkampagne

GNSS Messkampagne

3 Tage, 45 Messpunkte, 5 mm Genauigkeit

Für ein Projekt der DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) im Norden von Deutschland unterstützte die ALLSAT als Partner von Kaupa & Partner die hochpräzise Bestimmung von Festpunkten durch eine umfangreiche GNSS-Messkampagne über drei Messtage. Es sollten die Lagekoordinaten von 45 Messpunkten mit hoher Genauigkeit von 5 mm bestimmt werden.

Ganz wie in alten Zeiten, jeder Punkt sollte durch statische GNSS-Messung und Doppelbesetzung unter Berücksichtigung der Nachbarschaften zwischen den Punkten beobachtet werden. Um dies wegen notwendiger Sperrungen entlang der Autobahn möglichst zügig durchzuführen, beteiligten sich insgesamt 4 Vermesser mit identischer Ausrüstung an den Messungen. Und wie schon in den späten 80er und frühen 90er Jahren erforderte das eine detaillierte Vorplanung, so dass jeweils 4 Vermesser zeitgleich die Ausrüstung auf ihren Beobachtungspunkten aktivieren und die Wechsel zu den jeweils nächsten Punkten zügig vonstatten gehen konnten. Immerhin ist dafür heutzutage keine Satellitenverfügbarkeit zu berücksichtigen, denn allein mit GPS und GLONASS stehen bereits ca. 60 Satelliten zur Verfügung.

Herausforderungen durch Umgebungsbedingungen

Neben dieser logistischen Herausforderung spielen die Umgebungsbedingungen bei derart hohen Genauigkeitsanforderungen eine besondere Rolle. Für die Auswertung im Postprocessing sollten die Signale möglichst ungestört empfangen und gespeichert werden, und das ist bei insgesamt 45 Messpunkten in einer Umgebung mit Infrastrukturen wie Autobahn, Brücken, Hochspannungsmasten und Umspannwerken nicht die Realität. Da hätte so manche RTK-Messung ihre Probleme und würde nie die geforderten Genauigkeiten erreichen, in mancher Umgebung nicht einmal die klassische cm Genauigkeit.

Die zum Teil dichte Belaubung in unmittelbarer Umgebung einiger Messpunkt war auch nicht gerade förderlich.

ALLSAT Messkampagne
Es musste viel Equipment von Punkt zu Punkt getragen werden.

Das hieß also: mit der besten Ausrüstung auf die Pirsch nach höchster Genauigkeit. Mit Mehrfrequenz-GNSS Empfängern und schweren Chokering-Antennen von JAVAD GNSS, mit denen wir normalerweise nur Referenzstationen ausstatten, also quasi eine GNSS-Messkampagne „mit vollem Ornat“. Und das alles musste manchmal auch von Punkt zu Punkt geschleppt werden, denn die lagen zum großen Teil nur 250m voneinander entfernt. Eine schweißtreibende Angelegenheit über drei voll Messtage, zum Glück bei bestem Vermesser-Wetter.

Trotz der perfekten Ausrüstung birgt jede statische GNSS-Messung ein gewisses Risiko, wenn die Beobachtungsumgebung so stark gestört ist wie in diesem Fall. Da Ergebnisse erst nach Auswertung der verschiedenen GNSS-Daten einige Tage später vorliegen, ist sowohl bei der Planung als auch bei der Durchführung und späteren Auswertung ein erhebliches Maß an Know-how erforderlich, wie es heute nur noch erfahrene GNSSspezialisten mitbringen.


IHR ANSPRECHPARTNER

Michael Schulz

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michael.schulz@allsat.de