Neue GLOMON Version bringt zahlreiche Verbesserungen

Zu Beginn des neuen Jahres wurde eine neue Version unseres GLOMON-Portals veröffentlicht. Dieses Update bringt zahlreiche inhaltliche Erweiterungen sowie Verbesserungen in der Bedienung und in der Optik. Bei GLOMON handelt es sich um unsere Systemlösung für das automatisierte GNSS-Monitoring. Wer unser GLOMON-Portal noch nicht kennt, kann sich unter www.GLOMON.de einen Überblick verschaffen und bei Fragen gern direkt Kontakt zu unserem Monitoring-Team aufnehmen.

GLOMON-DNA: Dynamische NetzAusgleichung in Referenzstationsnetzen

Eine große Neuerung beschäftigt sich mit der dynamischen Netzausgleichung, über die wir bereits in unserem Beitrag „GNSS-Referenzstationsnetze der RAG“ sowie in unserem letztjährigen ALLSAT-Journal berichtet haben. Referenzstationsnetze können nun durch die Integration des Programmsystems PANDA der Firma GEOTEC in GLOMON, einer Deformationsanalyse unterzogen werden. Referenzstationen, die dabei als instabil detektiert werden, müssen nicht mehr zwingend von weiteren Auswertungen in diesem Netz ausgeschlossen werden. Das Bewegungsverhalten instabiler Referenzstationen wird durch Modelle beschrieben, sodass sich zeitvariante Referenzstationskoordinaten ergeben.

Diese Analyse kann automatisiert mittels GLOMON durchgeführt werden und die Ergebnisse lassen sich zusätzlich zu den vorhandenen Koordinatenzeitreihen aus dem Post-Processing darstellen (s. Abb. 1).

Koordinatenzeitreihe ellipsoidische Höhe der SAPOS-Station Essen mit Bewegungsmodell
Abbildung 1: Koordinatenzeitreihe der ellipsoidische Höhe der SAPOS-Station Essen in Rot mit Bewegungsmodell in Blau

Die Abbildung zeigt in Rot die Koordinatenzeitreihe der ellipsoidischen Höhe einer SAPOS-Station, die zur Netzkonfiguration des RAG-Referenzstationsnetzes in NRW gehört. In Blau ist das Bewegungsmodell dargestellt, das aktuell aus einer linearen und einer saisonalen Komponente besteht. Deutlich erkennbar ist der Sprung, der durch einen Antennentausch auf der Station im April 2021 entstanden ist.

Wer mehr Details über die Durchführung und den Nutzen der dynamischen Netzausgleichung erfahren möchte, ist herzlich eingeladen, unseren Beitrag auf der diesjährigen GeoMonitoring-Tagung zu besuchen, die Anfang März online stattfinden wird.

Neue Grafik-Bibliothek für Zeitreihendarstellung

Die zweite große Neuerung der neuen GLOMON Version dient einer verbesserten Bedienung und einer ansprechenderen Optik. Unser Entwickler-Team hat hierbei sehr gute Arbeit geleistet und eine neue Grafik-Bibliothek in GLOMON integriert. Diese bietet zahlreiche Vorteile gegenüber der zuvor verwendeten:

  • eine Mouseover-Funktion, die Koordinaten- oder Differenzwerte direkt anzeigt, wenn die entsprechende Position mit dem Mauszeiger berührt wird (s. Abb. 2).
  • die Möglichkeit, individuell direkt im Zeitreihenplot zu „zoomen“, indem ein gewünschter Bereich markiert wird (Abb. 2). Außerdem kann der dargestellte Bereich durch gedrückt gehaltener Shift-Taste entlang der Zeitachse verschoben werden.
  • Vollbild-Ansicht der Zeitreihen
  • Optimierung für mobile Geräte
  • schnelles Ein- und Ausblenden einzelner Stationen direkt im Plot.
Koordinatenzeitreihe in neuem Design mit Mouseover-Funktion und individuellem Zoom
Abbildung 2: Koordinatenzeitreihe in neuem Design mit Mouseover-Funktion und individuellem Zoom

Zusätzlich wurden zahlreiche Objekte im Optionsfenster am rechten Rand erneuert oder umbenannt, um die Bedienung noch einfacher und intuitiver zu gestalten.

Mehr Möglichkeiten beim RINEX-Download

Auch der Bereich in GLOMON, über den sich die RINEX-Daten aller Stationen in einem Projekt herunterladen lassen, wurde umfangreich erneuert (s. Abb. 3).

RINEX-Download Seite in neuem Design mit zahlreichen neuen Funktionen
Abbildung 3: RINEX-Download Seite in neuem Design mit zahlreichen neuen Funktionen

Neben der Möglichkeit, die Stationen in einer Liste für den Download anzuwählen, gibt es nun auch eine Kartendarstellung, die alle Stationen eines gewählten Projektes enthält. Durch Klick auf den Marker der Station wird diese ebenfalls für den Download ausgewählt. Außerdem kann bei Bedarf das Beobachtungsintervall bereits vor dem Download verringert werden, um Downloadzeit und Dateigröße zu verringern.

Wird im ausgewählten Projekt eine dynamische Netzausgleichung mit zeitvarianten Koordinaten für Referenzstationen durchgeführt, können diese Koordinaten beim Download aktiviert werden. Der RINEX-Header enthält dann die jeweils „tagesaktuelle“ Koordinate. Weiterhin ist ein Vermerk zu finden, welcher die ursprüngliche Koordinate (Nullmessung) enthält und darauf hinweist, dass es sich um eine Koordinate aus dem Bewegungsmodell handelt.

Mit diesen Neuerungen für den Downloadbereiche können nun beispielsweise alle Stationen eines Projektes für einen bestimmten Zeitraum mit gewünschtem Beobachtungsintervall heruntergeladen werden.

Integration von Energie-Sensoren

Seit längerem bietet GLOMON die Möglichkeit, Meteo-Sensoren für die Messung von Temperatur, Luftfeuchte, Luftdruck und Niederschlagsmenge zu integrieren. Mit der neusten Version können nun auch Messwerte von Energie-Sensoren dargestellt werden. Über die Energie-Sensoren können die Spannungswerte von Solar- und Windenergieversorgung überwacht werden (s. Abb. 4). Damit behalten wir die Energieversorgung einer autarken GNSS-Station insbesondere in der sonnenarmen Winterzeit stets im Blick.

Zeitreihendarstellung eines Energie-Sensors, welcher die Solar- und Windenergiespannung einer autarken Monitoringstation ausliest
Abbildung 4: Zeitreihendarstellung eines Energie-Sensors, welcher die Solar- und Windenergiespannung einer autarken Monitoringstation ausliest



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