Objektorientierte Vermessung bei der Burgenland Energie

von Roland Ramesmayer, Harald Rathmanner und Michael Schulz

Burgenland Energie befindet sich in Aufbruchsstimmung – der Ausbau der Erzeugung von erneuerbarer Energie mit Photovoltaik und Wind ist das erklärte Ziel.
Burgenland Energie soll auch bei Photovoltaik die Nummer eins in Österreich werden und – wie in der Windkraft – die österreichweite Vorreiterrolle einnehmen.

Versorgungssicherheit braucht stabile, verlässliche Netze.
Das erfordert eine kontinuierliche Erweiterung und Verbesserung der Netze und Dienstleistungen. Potenzial zu Expansion und die Erschließung neuer Kanäle bieten Geschäftsfelder im Bereich Digitalisierung und Breitbandausbau.

Für die Dokumentation der existierenden und neu zu bauenden Netze setzt das Team von Burgenland Energie auf modernste GNSS-Vermessungstechnik von ALLSAT: den JAVAD GNSS TRIUMPH-3 Empfänger. Er garantiert12 Stunden Akkulaufzeit bei geringem Gewicht, 864 Kanäle für alle Satellitensysteme und eine integrierten IMU für die Schrägmessung.

Objektorientierte Vermessung

Die Anforderungen an die zukünftige objektorientierte Vermessung wurden in einem Workshop mit dem ALLSAT-Team definiert. In einem mehrjährigen Entwicklungsprojekt entstand danach eine passgenaue Lösung. Damit ist neben der einfachen objektorientierten Aufnahme des Versorgungsnetzes z.B. auch das Abstecken von Objekten in der Örtlichkeit möglich. Ergänzend zum GNSS können z.B. für die Hausanschlüsse auch herkömmliche Totalstationen eingesetzt werden, die über GART ebenso vollumfänglich unterstützt werden.

Die Dokumentation der eingemessenen Daten erfolgt direkt im Burgenland Energie GIS/NIS G/Technology von Hexagon – Intergraph (BE-GIS). Dabei werden alle Attribute nach dem aktuell gültigen Metadatenmodell definiert und erfasst. Die Synchronisation des Metadatenmodells und die Abgabe der Vermessungsergebnisse erfolgt ganz im Sinne der Digitalisierung auf Knopfdruck über das Internet – es ist kein manueller Austausch von Dateien mehr erforderlich. Hierzu wird die individuell für Burgenland Energie angepasste GART GIS-Erweiterung genutzt. Neben der zuverlässigen Steuerung von Vermessungsinstrumenten kommt jetzt noch eine flexible GIS-Datenbank als Erweiterung hinzu. Diese GIS-Erweiterung in GART ermöglicht die objektorientierte Erfassung von Infrastruktur direkt im Feld.

Die Vermessungslösung wurde dahingehend modernisiert und erweitert, dass bereits mit der Vermessung
die aufgenommenen Features als Objekte im BE-GIS bereitgestellt werden können.

Photovoltaik Windkraftfarm

Dafür reicht es nicht aus, die Vermessungspunkte nur zu codieren, hierbei entstehen aus den vermessenen Punkten „fertige“ GIS-Objekte, die dem verwendeten GIS-Datenmodell entsprechen. Diese Neuerung ist durch die Erweiterung der bestehenden GART-Datenbank auf flexible GIS-Objekte mit entsprechenden Jobdaten und Wertelisten realisiert. Über einen Webservice wird die GART GIS-Datenbank dynamisch formatiert.
Zur Vereinfachung werden alle Basis-Projektdaten einmalig vorbelegt, so dass bei der Erfassung von neuen Objekten nur minimale Eingaben erforderlich sind.

Objektorientierte Vermessung

Weitere Objektinformationen aus dem BE-GIS, beispielsweise Bestandsleitungsnetze, können über die
OGC-konformen Dienste, wie die WMS-Schnittstelle in GART, dynamisch (maßstabsabhängig) dargestellt
und im Feld nachgeladen werden. Die Darstellung erfolgt als Hintergrundkarte in einem separaten Layer.


Neben der Steuerung von Vermessungsinstrumenten kommt als neue Erweiterung eine flexible GIS-Datenbank hinzu, welche die objektorientierte Erfassung von Infrastruktur direkt im Feld ermöglicht.


Voraussetzung hierfür ist eine Internetverbindung im Feld. Die Messung erfolgt wie gewohnt mit der vertrauten GART-Oberfläche. Der einzige Unterschied im GART GIS ist, dass beim Speichern zusätzlich Objekteigenschaften ausgewählt werden können, die dem gemessenen Punkt zugeordnet werden. Weiterer Vorteil dieser GIS-Erweiterung ist, dass auch gemessenen Linien direkt mit den Objekteigenschaften versehen werden können. Durch die Funktion ‚Auto-Linie‘ werden die Liniensegmente verbunden und mit den entsprechenden Attributen versehen.

Ganz im Sinne der Digitalisierung und in Zeiten des Arbeitens im Homeoffice ist es wichtig, dass die Projektsteuerung flexibel ist und keine Notwendigkeit besteht, die Daten im Büro manuell nachzubearbeiten. Auch dies ist mit der neuen GART GIS-Erweiterung ohne weiteres möglich.


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”Michael

Michael Schulz

Tel.: +49 511 30399-30
michael.schulz@allsat.de