Kürzlich durften wir ein Referenzsystem für ein fahrerloses Transportfahrzeug im neuen Bahnbetriebswerk in Cottbus einmessen. Unser Geschäftsführer Michael Schulz war vor Ort in der neuen, beeindruckenden Halle 2. Hier können zukünftig parallel zwei ICE-4 Züge gewartet werden.
Zum Transport von Bahn-Drehgestellen in der neuen Halle 2 ist ein Referenzsystem erforderlich, da die Wartung durch ein fahrerloses Transportfahrzeug der Firma Büter unterstützt wird. Damit dieses sicher fahren kann, war die Einmessung von Reflektoren zur Navigation in einem Referenzsystem nötig. Dieses Spezial-Vermessungsprojekt hat Michael Schulz mithilfe eines Leica Tachymeters der höchsten Genauigkeitsklasse eingemessen und so die notwendigen Reflektoren mittels aufgeklebter Zielmarken koordiniert.
Herausforderungen in der langen DB-Wartungshalle
Die neue Wartungshalle hatte mit ihrer Länge von 450 m besondere Herausforderungen. Dazu Michael Schulz: “So ein extrem langgezogenes Messsystem in einer Halle hatte ich noch nie. Im Vorfeld hatte ich mir eine Strategie überlegt und dann vor Ort eine sehr lange Basislinie geschaffen, auf die sich dann alle Messungen hochgenau bezogen haben. Diese Herangehensweise hat sich als äußerst effektiv erwiesen und am Ende hat alles sehr gut gepasst.” Es wurden insgesamt 91 Reflektoren mittels 12 Tachymeter Standpunkten eingemessen.
Das autonome Transportfahrzeug fährt zukünftig die Drehgestelle an den Ort, wo sie installiert werden sollen. Es navigiert mithilfe eines vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik entwickelten Laser-Navigationssystems über die hochgenauen Messpunkte und legt dabei durchaus weitere Strecken bis ins Außenlager zurück. Der Fahrweg des autonomen Transportfahrzeuges darf aus Sicherheitsgründen natürlich nicht betreten werden. Die Arbeitserleichterung durch das System ist enorm, besonders weil die Drehgestelle extrem schwer sind.
Michael Schulz war sehr zufrieden mit dem Projekt, dass kürzlich auch von Bundeskanzler Olaf Scholz offiziell eingeweiht wurde. Doch beim nächsten Mal würde Herr Schulz jedoch etwas anders machen: “Auf jeden Fall nehme ich mir nächstes Mal einen Kollegen mit, denn in dieser großen Halle legt man selbstverständlich auch große Strecken zurück. So bin ich mindestens 20 Mal mit dem ganzen Equipment hin und her gelaufen und war dabei sehr dankbar wenigstens ein Rollbrett eingepackt zu haben. Am Ende des Tages habe ich gewusst, was ich gemacht habe. Das Projekt hat mir jedoch viel Spaß gemacht und ich war sehr beeindruckt von der neuen Halle und den innovativen Lösungen in Cottbus.”
Was entsteht in Cottbus?
Das Projekt zur Werkserweiterung der Deutschen Bahn in Cottbus ist ein modernes Bahninstandhaltungswerk für ICE-Züge – das „Neue Werk Cottbus“. Es umfasst den Neubau von zwei Instandhaltungshallen für elektrische Triebzüge im Bereich der schweren Instandhaltungsstufe des Hochgeschwindigkeitsverkehrs. Zudem ist der Umbau der aktuellen Kompakthalle für die Revision von Hybridlokomotiven geplant. Insgesamt sollen etwa 1.200 Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen. Es dauert nicht mehr lange bis zur Inbetriebnahme der zweigleisigen Halle. Die letzten Arbeiten laufen auf Hochtouren, damit schon bald die ersten ICE Züge in Cottbus gewartet werden können.
Wer mehr Einblicke in die Baustelle des DB-Werkes in Cottbus bekommen möchte, findet hier ein interessantes Video:
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