Die Überwachung von Bodenbewegungen und das Deformationsmonitoring an Bauwerken ist in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus gerückt. Vor allem das GNSS-Monitoring findet aufgrund seiner zahlreichen Vorteile immer mehr Anwendungen im Bereich der Bodenbewegungen. Mit GLOMON hat die ALLSAT ein modernes und innovatives Portal zur automatisierten Auswertung und Darstellung von GNSS-Daten geschaffen, das ständig durch innovative Neuerungen weiterentwickelt wird. So auch mit dem letzten großen Update, über welches wir Sie hier informieren möchten.
Wer unser GLOMON-Portal noch nicht kennt, kann sich unter www.GLOMON.de einen Überblick verschaffen und bei Fragen gern direkt Kontakt zu unserem Monitoring-Team aufnehmen.
GLOMON – Übersichtsseite
Die aktuellen Neuerungen betreffen vor allem die Übersichtsseite (s. Abb. 1). Diese gibt in Form einer Kartendarstellung einen Überblick über alle im Projektgebiet aktiven GNSS-Stationen. Mit der neuen Version erhält man nun umfassende Informationen zum aktuellen Status jeder Station und hat direkten Zugriff auf Messwerte und Daten. Um das erweiterte Stationsmenü (s. Abb. 2) aufzurufen, klickt man entweder direkt auf den Stationsmarker in der Karte oder wählt die Station in der Liste am linken Kartenrand aus.
Erweiterte Stationsinformationen
Zusätzlich zu den bisherigen Stationsinformationen sind jetzt auch der aktuell installierte Empfänger- und Antennentyp in der Beschreibung enthalten (s. Abb. 3). Außerdem erhält man direkt eine Auskunft über die letzte Aktivität der Station sowie bezüglich der Datenverfügbarkeit. Die Datenverfügbarkeit wird in Prozent als Durchschnittswert der letzten 7 Tage angegeben. Erweiterte Informationen zur Verfügbarkeit und Datenqualität erhält man weiterhin über den Menüpunkt “Datenanalyse”.
Batteriekapazität autarker Stationen
Zahlreiche Stationen arbeiten aufgrund von fehlendem Netzstrom vor Ort autark. Schon seit längerem wird hierfür Solarenergie verwendet, um solche Stationen mit Strom zu versorgen. Die ausschließliche Stromversorgung von Mehrfrequenz-Stationen mit geodätischem Empfänger und Choke-Ring-Antenne über Solarstrom gestaltet sich vor allem über die sonnenarmen Wintermonate schwierig. Daher sind bereits drei der Multi-Sensor-Referenzstationen im Saarland, um die Möglichkeit der Nutzung von Windenergie erweitert worden.
Über Energie-Sensoren können die Spannungswerte von Solar- und Windenergieversorgung überwacht werden. Der Status dieser Energie-Sensoren wird nun auch auf der Übersichtsseite dargestellt (s. Abb. 4). Um sich einen schnellen Überblick über die aktuelle Batteriekapazität verschaffen zu können, wurden Batteriesymbole sowie die Angabe der Batteriekapazität in Prozent hinzugefügt.
Schneller Download von RINEX-Dateien direkt auf der Übersichtsseite
Umfassende Download-Optionen bietet nach wie vor der Menüpunkt “RINEX Download” im Bereich “Daten”. Mit der neuen Übersichtsseite besteht nun aber auch die Möglichkeit, Daten für eine ausgewählte Station für einen bestimmten Tag herunterzuladen (s. Abb. 5). Das Datenintervall kann bei Bedarf bereits vor dem Download verringert werden, um die Dauer des Downloads und die Dateigröße zu verringern.
Abkürzung zu den Post-Processing Ergebnissen
Als eine der wichtigsten Neuerungen enthält die neue Übersichtsseite einen Direktzugriff auf die Auswertungen einer Station (s. Abb 6). Dabei stehen nur die Post-Prozessoren zur Auswahl, mit denen die jeweilige Station ausgewertet wird. Mit einem Klick auf den Button wird man auf die entsprechende Webseite der weitergeleitet und kann die Zeitreihe der zuvor ausgewählten Station einsehen.
Diagramm für Meteo-Daten
Des Weiteren werden nun Temperatur- und Niederschlagswerte des Meteo-Sensors einer Station direkt auf der Übersichtsseite in einer gemeinsamen Grafik visualisiert (s. Abb. 7). Um ein unübersichtliches Diagramm zu vermeiden, haben wir uns vorerst auf diese zwei Meteo-Parameter beschränkt. Diese werden über ein Diagramm mit Sekundärachse dargestellt. Darüber hinaus ist hier eine direkte Weiterleitung zur Hauptseite der Meteo-Daten per Mausklick möglich.
GLOMON – Weitere Neuerungen
Neben der Übersichtsseite haben auch einige weitere Neuerungen Einzug in GLOMON gefunden. Bereits in unserem letzten Update-Beitrag haben wir über die neue Chart-Bibliothek berichtet, die visuell eine deutliche Verbesserung darstellt und zusätzlich das Arbeiten mit GLOMON noch intuitiver gemacht hat. Um den Umgang mit GLOMON individueller anpassbar zu machen, ist die Einstellungsseite um einige Funktionen erweitert worden. So können beispielsweise die Standardwerte für Darstellungszeiträume, die Linienstärke der Grafiken oder die Anzeige des Tooltips konfiguriert werden.
Des Weiteren fand eine Optimierung des “Online Post-Processing”-Dienstes statt, mit dem es möglich ist, aufgezeichnete GNSS-Beobachtungsdaten auf den GLOMON-Monitoringserver hochzuladen und automatisiert eine präzise Position für die Messung zu erhalten. Hier ist es nun möglich, mehrere Dateien gleichzeitig hochzuladen und für alle aufgezeichneten Daten Ergebnisse zu erhalten. Nach dem Klick auf “Datei auswählen”, markiert man die gewünschten GNSS-Beobachtungsdateien. Hierbei werden zahlreiche Rohdatenformate verschiedener Hersteller und RINEX unterstützt. RINEX-Dateien können auch als Archiv-Datei hochgeladen werden.